Regel und Ausnahme

08.06.2013 11:13

In Frankreich protestieren Hunderttausende gegen die Einführung der Homo-Ehe, auch nachdem das entsprechende Gesetz bereits beschlossen worden ist. Wogegen protestieren die genau? Homosexuelle sind doch auch Menschen? Sollen die nicht die gleichen Rechte haben wie alle anderen? Frankreich ist doch das Land von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit? Nirgendwo in der französischen Verfassung steht doch, daß warmen Brüdern die Brüderlichkeit verwehrt bleiben soll?

Die Demonstranten protestieren gegen die Beleidigung ihres Verstandes. Ihr Verstand rebelliert gegen die unlogische Gleichstellung von Regel und Ausnahme. Die Verfechter einer Gleichstellung der Homo-Ehe mit der traditionellen Ehe argumentieren, daß Ausnahmen in der Natur überall Normalität seien. Homosexualität komme in der Fauna überall vor, Ausnahmen seien also die Regel. Das aber ist eine unzulässige Gleichsetzung der Ausnahme mit der Regel. Nicht die Ausnahme selbst ist die Regel, sondern die Tatsache ihrer Existenz. Regelhaft ist die Existenz der Ausnahme. Ihrem Wesen nach ist die Ausnahme aber etwas ganz anderes  als die Regel. Deswegen heißt sie ja "Ausnahme".

In aller Regel sind Menschen heterosexuell. Für die gilt das Konzept der Ehe. Für Homosexuelle kann dieses Konzept schon deswegen nicht gelten, weil ihnen die regelhaften Voraussetzungen fehlen, der Zielsetzung des Konzepts Ehe zu genügen. Schwule können sich untereinander nicht fortpflanzen. Sie können also niemals aus sich heraus die sog. Keimzelle des Staates bilden, eine Familie mit eigenen Kindern. Dieses elementare Legitimationsdefizit der Homo-Ehe muß auch den Verfechtern der Homo-Ehe klar sein. Deswegen wird die Homo-Ehe auch auf Biegen und Brechen mit dem Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare verknüpft. Sowie - wenn auch nur theoretisch - Kinder in einer Homo-Ehe zur "Familie" zählen könnten, wäre auch diese Ehe als Keimzelle des Staates schutzwürdig. Letztlich ändert aber auch das nichts an der Richtigkeit der Feststellung, daß die Ausnahme lediglich in der Tatsache ihrer Existenz die Regel ist, ihrem Wesen nach aber die Ausnahme bleibt. Selbst für den Homosexuellen gilt nämlich, daß er - ganz natürlich und unabänderlich - einen Vater und eine Mutter hat. 

Wenn nun homosexuellen (Ehe)paaren gestattet wird, Kinder zu adoptieren, die selbst sehr wahrscheinlich regelhafte, also heterosexuelle Anlagen haben, dann wird diesen Kindern zugunsten der Durchsetzung einer totalitären und völlig irrationalen Gleichheitsideologie ein elementares Recht vorenthalten. Dieses Recht wäre, daß der Mensch sich in einem familiären Umfeld sozialisiert, in dem er sich wesenshaft wiederfindet. Die Adoption von Kindern durch Homosexuelle bedeutet also, daß diesen Kindern die Erfahrung menschlicher Normalität vorenthalten wird, sie also in ihrer Entwicklung zum erwachsenen Menschen hin behindert werden. Mann und Frau sind zusammen der Mensch (im Sinne von "die Menschheit"). Mann und Mann sind auch dann, wenn sie zu zweit sind, nur die Hälfte des Menschen. Ein Kind, das in einer solchen Ehe sozialisiert wird, erfährt also einen elementaren Mangel. Es wird sich in aller Regel in einer solchen "Familie" nicht (wieder)finden, wahrscheinlich wird es sogar Zweifel an seiner eigenen Normalität entwickeln.

Der unredliche Umgang der Gleichheitsfetischisten mit Regel und Ausnahme wird also spätestens bei Fragen von Ehe und Familie zu einem veritablen Verbrechen.