Abt. Dummdeutsch: "Blow Up"
In der sommerlichen Gluthitze der letzten Woche dehnten sich auf verschiedenen Autobahnen Betonplatten derartig aus, daß sie barsten und sich dabei nach oben wölbten. In Bayern starb ein Motorradfahrer, der einer solcherart entstandenen Sprungschanze nicht mehr ausweichen konnte. Die Radio- und Zeitungsmeldungen zum Thema waren wieder (un)göttlich: Da könne niemand was dafür, hieß es. Autobahnen aus Beton seien solchen Hitzespitzen einfach nicht gewachsen - und aus die Maus. Klimakatastrophe halt. Das war natürlich Quatsch. Selbstverständlich kann da jemand was dafür! Und zwar diejenigen, die eine Autobahn lieber mit Betonplatten bauen, als mit Asphalt. Wenn man nämlich eine Autobahn mit Betonplatten baut, dann müssen die Fugen zwischen den Platten logischerweise so klein wie möglich gehalten werden. Daß sich die Platten dann unter Hitzeeinwirkung nicht allzu weit dehnen können, ist von vorneherein so klar wie Kloßbrühe. Aber sei´s drum: Bei der Wahl von Begriffen wie "Hitzebrüche", "Spannungsbrüche", "falsche Materialwahl" - usw. könnte der Deutsche an Verantwortlichkeiten denken. Das Denglische hingegen birgt etwas Schicksalshaftes, Unbeeinflußbares, das bis dato unbekannt und daher auch unvorhersehbar gewesen ist. Es kommt über einen, wie der Amerikaner nach dem Krieg: Die Autobahnen sind durch verschiedene "Blow Ups" beschädigt worden. "Blow up" - vorher schon mal gehört in Bezug auf Straßenbeläge? - Nicht? - Eben. Konnte man nicht wissen und deswegen ist ja auch keiner schuld.
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